Vortrag: Die Siedler der Villenkolonie Alsen – Jüdische Bauherren und Architekten am Wannsee am Montag, den 22.02.2016 im AIV

 

Ab 1863 entstand auf Initiative des Bankiers Wilhelm Conrad die großbürgerliche Villenkolonie Alsen (1863-1898). Als Rückzug für die Sommerfrische genutzt wurden an den Ufern des Großen und Kleinen Wannsees in den folgenden Jahrzehnten herrschaftliche Villen für Berliner Fabrikanten, Bankiers und Künstler realisiert. Die Einzigartigkeit der Siedlung liegt aber nicht nur in ihrem übergeordneten Gestaltungsprinzip eines gemeinschaftlich bewohnten Gartens mit verbindenden und verbindlichen Blickachsen.

Besonders spannend ist gleichermaßen die Zusammensetzung der fast familiären Kolonistengruppe, die sich durch berufliche und private Netzwerke rund um den Initiator Conrad findet. Als Spiegel des aufstrebenden Berliner Großbürgertums in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kann diese Gruppe tiefgründiger betrachtet werden. Die beruflichen und privaten Verbindungen, die hinter den Architekten und Bauherren in der Kolonie stehen, sind vielschichtig. Eine bedeutende Rolle nehmen dabei die jüdischen Mitglieder des Großbürgertums ein.

Im ersten Teil des Vortrages, der auch als Werkstattgespräch verstanden werden soll, wird kurz die Entwicklungsgeschichte der Villenkolonie Alsen beleuchtet. Der zweite Teil konzentriert sich dann vor allem auf die Anwohner und ihre Beziehungen zueinander. Hier soll die Bedeutung der jüdischen Familien für die Entwicklung der Villenkolonie näher betrachtet werden.

Referentin: Sabrina Flörke studierte Architektur in Cottbus und Rom. Sie ist Stipendiatin der BTU Cottbus-Senftenberg und dort assoziierte Doktorandin am DFG-Graduiertenkolleg „Kulturelle und technische Werte historischer Bauten“.

Wir freuen uns auf einen interessanten Abend am Montag, den 22.02.2016 um 19:00 Uhr im AIV, Bleibtreustrasse 33, 10707 Berlin.

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